Kaffee ist der Deutschen liebstes Heißgetränk. Der Trend geht aber nicht dazu, Kaffee zu TRINKEN, sondern ihn zu ESSEN. Ob Püree, Suppe oder Steak - alles gibt es auch mit Kaffeegeschmack.
„Gebeizter Kaffeelachs in Safransauce“, „Pasta mit Pilzen und Kaffeeschaum“ oder „Hefeküchlein mit Kaffeesirup“. Das klingt alles köstlich. Da die geröstete Bohne immer öfter als Geschmacksträger benutzt wird, ergibt sich die Frage, ob man nicht auch einmal mit Espresso kochen sollte? In der Gastronomie schon längst ein Geheimtipp findet Kochen mit Kaffee nun auch in Privathaushalten immer mehr Anhänger.
Espresso und Co. finden nicht nur Verwendung in Desserts wie Tiramisu, sondern verleihen auch Saucen und Marinaden eine besondere Nuance. Sie denken, das schmeckt nicht? Versuchen Sie es einmal! Hier unsere 5 kulinarischen Tipps:
1. Das Gewürz Kaffee
Kochrezepte enthalten mit zunehmender Häufigkeit Kaffee als exotische Aromaquelle. Aber auch in Gewürzmischungen erfreut sich das Aromenspektrum der braunen Bohne zunehmender Beliebtheit, wie zum Beispiel in Rubs.
Ein Rub ist eine trockene Gewürzmischung, mit welcher das Fleisch vor dem Braten eingerieben wird. Die Kombinationsmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt, und die speziellen Aromen welche man dem Fleisch dadurch verleihen kann werden durch das Braten oder Grillen zusätzlich noch verstärkt.
Kaffee-Rub für Steaks vom Grill
Zutaten für den Kaffee-Rub (Reicht für etwa 5-8 Steaks):
- 2 EL Kaffeebohnen (Espressoröstung)
- 2 TL brauner Rohrzucker
- 2 TL Paprikapulver
- 2 TL schwarzer Pfeffer
- 1 TL Kümmel
- 1 TL Koriandersamen
- 1 TL Kakao, ungesüßt
- 2 Zehen gehackter Knoblauch
- etwas Worcestersauce
1. Vorbereitung: Kaffeebohnen, Pfeffer, Koriandersamen und Kümmel in einem Mörser fein mahlen. Dann mit den anderen Zutaten vermischen und luftdicht verpacken.
2. Verwendung: Das Fleisch mit wenig Worcestersauce und frisch gehacktem Knoblauch einreiben, dann rundherum mit dem Rub bestreuen.
2. Aromen kombinieren
Zu Geflügel oder Fisch passt eine Soße mit aufgebrühtem Kaffee. Gemahlener Espresso ist eine gute Ergänzung zu Piment und Kardamom als feine Kruste für Steaks. Zusammen mit Kakaopulver zählt Kaffee in Eintöpfen und Chilis als Geheimtipp. Die Röstaromen des Kaffees erzeugen ganz besondere Geschmackserlebnisse in Kombination mit herzhaften Aromen. Selbst in Püree oder Suppen kann Kaffee mit ganz erstaunlichen Ergebnissen eingesetzt werden. Man sollte es nur vermeiden, das Gericht zu stark oder zu lange zu erhitzen, sonst kann das Essen sauer schmecken.
Kürbis-Kaffeesuppe
Zutaten
- 300 g in Würfel geschnittenen Hokkaido-Kürbis
- 70 g Zwiebeln gehackt
- 80 g Karottenwürfel
- 30 g Butter
- 100 ml Wasser
- 40 g gemahlene Bio Kaffeebohnen
- 1 g Kaffeebohnen gemahlen zur Dekoration
- 1 L Gemüsebouillon
- 100 ml Sahne
- 10 g Kürbiskern-Öl
Zubereitung
Dünsten Sie die Zwiebeln in Butter an. Geben Sie die Karotten und die gemahlenen Kaffeebohnen mit dazu. Lassen Sie alles etwa drei Minuten köcheln. Schneiden Sie in der Zwischenzeit den Kürbis klein, kochen und pürieren ihn. Nun passieren Sie die Kaffee-Mischung,die Zwiebeln und Karotten. Geben Sie nun die Masse zum Kürbis und verfeinern Sie die Suppe nach Belieben mit Sahne.
Kurz vor dem Servieren geben Sie einen Schuss Kürbiskern-Öl auf die Suppe. Dann garnieren Sie die Suppe mit etwas gemahlenem Kaffee servieren sofort. Fertig!
3. Food-Pairing mit Kaffee
Beim Food Pairing gilt es sich gegenseitig ergänzende Aromen zu finden. Eine wahre Wissenschaft für sich, mit der sich mittlerweile sogar Forscher befassen.
Das sind die besten Partner für Espresso und Co.:
- heller, gedünsteter fangfrischer (!) Fisch
- Lachs (gebeizt oder pochiert)
- Garnelen
- Granatapfelsirup
- Gurkensaft
- Holunderblüten
- Jakobsmuscheln
- Hühnchen
- Wild (Reh, Hirsch Känguru)
- Lauch
- Macadamia
- Gebratene Paprika (rot)
- Geröstete Sonnenblumenkerne
- Kardamom (Gewürz, häufig bei orientalischen
Kaffeegetränken)
- Lavendel (um Kaffee-Likör zu aromatisieren)
- Orange
- Pistazien
- Sonnenblumenkerne
- Vanille
- Kakao
4. Kaffeeöl
Die oben genannten Zutaten lassen sich mit Kaffeeöl unkompliziert aromatisieren. Die experimentierfreudigen Kaffeeliebhaber finden damit in kleinen Häppchen die richtige Dosierung für eine Kaffee-Partnerschaft bzw. ein Food Pairing heraus.
Zubereitung von Kaffeeöl:
Vermischen Sie zwei TL frisch gemahlenes Kaffeepulver mit 100 ml warmen Sonnenblumenöl und lassen Sie das alles circa 2 Wochen bei Raumtemperatur dunkel und verschlossen ziehen. Nach dieser Zeit sieben Sie das Kaffeepulver ab und füllen das fertige Öl in eine Flasche um. einfach durch ein Sieb das Kaffeepulver entfernen und das Öl in eine Flasche füllen. Das Ergebnis ist ein tolles Kaffee-Öl mit süßlich, erdigem Aroma.
5. Lecker: selbstgemachter Kaffeesirup
Das perfekte Topping für Pancakes, Desserts oder Eiskaffee.
Das Grundrezept eines Sirups ist einfach: Flüssigkeit und Zucker mischen, die gewünschte Geschmacksnote hinzugeben und aufkochen. Solange köcheln lassen, bis die richtige Konsistenz erreicht ist. Je mehr Flüssigkeit verwendet wird, desto länger sollte die Flüssigkeit kochen, damit diese ein wenig eindickt.
Zutaten für den Kaffeesirup
- 100 ml Wasser
- 250 ml Bio Espresso
- 200 g Puderzucker
Zubereitung:
Den Puderzucker in einem Topf auflösen lassen. Dann mit dem Bio Espresso aufgießen und so lange einköcheln lassen, bis ein dickflüssiger Sirup entsteht. Das kann bis zu 35 Minuten dauern. Abkühlen lassen.
Tipp: Doppelte Menge zubereiteten und noch heiß in kleine Flaschen abfüllen und verschließen. So kann man den Sirup 4-6 Wochen im Kühlschrank aufbewahren.
Herzhaft oder süß?
Sicher lässt sich über Geschmack streiten: Was dem einen gefällt, kann der andere nicht ausstehen. Manche mögen es herb andere eher süß. Der eine bevorzugt scharfes, der andere mildes. Und auch Gerichte mit Kaffee sind letztendlich eine reine Geschmacksfrage.