Kaffee zum Frühstück können sich die meisten Menschen nicht mehr wegdenken. Aber was für ein Frühstücksgetränk ist der angesagte Bulletproof-Kaffee? Er ist Bestandteil einer neuen Fitnesswelle, die dauerhafte Lebensenergie verspricht. Der Biohacker Dave Asprey kam laut eigener Erzählungen beim Bergsteigen im Himalaya völlig ausgebrannt in ein tibetisches Gasthaus. Die Gastgeberin servierte ihm Yak-Butter-Tee und dieser pushte ihn derart, dass er dem Geheimnis dieses Supergetränks auf die Spur kommen wollte.
Das Ergebnis seiner jahrelangen Forschung ist ein neues Ernährungskonzept mit dem wichtigen Bestandteil „Bulletproof-Kaffee“. Das ist gut und schonend gerösteter Kaffee, gemischt mit Butter und Öl. Das Versprechen daraus: Ein unglaublicher Energieschub am Morgen. Dave Asprey bezeichnet diesen Kaffee als Superlebensmittel. Jedoch gibt es neben vielen euphorischen Berichten auch skeptische Stimmen. Wir schauen und den Trend deshalb genauer an.
Was ist Bulletproof-Kaffee?
Morgens mit unendlicher Energie in den Tag starten – das wünscht sich jeder. Ein neuer Ernährungshype aus den USA berichtet genau das. Und zwar mithilfe von einem speziellen Kaffee. Die Zubereitung ist einfach: Hochwertiger Kaffee (dazu später mehr) wird mit einem großen Löffel Weidebutter und Kokosöl gemischt und im Mixer gemischt. Es entsteht ein cremiges Getränk, das ein herkömmliches Frühstück ersetzt und unglaubliche Energieschübe bescheren soll. Bulletproof-Kaffee mache hellwach, hochkonzentriert und halte extrem lange satt. Ganz nebenbei sollen auch die Pfunde purzeln…
Ernährungsexperten sehen nicht nur Vorteile
Doch ist tatsächlich etwas dran, am kugelsicheren Butterkaffee? Bewirkt er tatsächlich Wunder? Ernährungswissenschaftler bestätigen die Wirkung der einzelnen Bestandteile. Koffein putscht auf, gute Fette spenden schnell Energie und 600 Kalorien (Durchschnittswert des Bulletproof-Kaffees) halten lange satt. Der Tipp von Experten: Der Körper muss sich auf die neue Ernährungsweise einstellen, sonst kann einem schnell übel werden. Ein wahres Superfood sei der Bulletproof-Kaffee allerdings nicht, sagen sie. Das Ganze sollte man kritisch sehen mit dem Hintergrund, dass hier eine große Marketingkampagne gefahren wird.
Menschen, die normalerweise nicht oder nur wenig frühstücken, berichten überschwänglich von der plötzlich verfügbaren Energie aus dem hochkalorischen Kaffee. Das ist wenig überraschend. Ein Placebo-Effekt, ausgelöst durch euphorische Berichte von Bulletproof- Fans, trägt sicherlich zu einem guten Gefühl bei. Wer Bulletproof-Coffee testen möchte, sollte mit einer geringen Dosis Fett anfangen und die Wirkung auf den eigenen Stoffwechsel genau beobachten.
Wie macht man einen Bulletproof-Kaffee?
Um den neuen Trendkaffee auszuprobieren, brauchen Sie keine großen Kaffeekenntnisse. Grundlage ist ein klassischer Kaffee. Original bereiten Sie ihn in der Stempelkanne zu, um alle Öle zu erhalten und sie nicht herauszufiltern. Mischen Sie den Kaffee mit einem Löffel hochwertiger Biobutter und einem Löffel MCT-Öl (z. B. Kokosnussöl) mit einem Mixer, damit sich die Zutaten gut verbinden. Zucker und Milch müssen draußen bleiben!
Das Ganze sieht schaumig aus, ein bisschen wie ein Cappuccino. Ohne Mixer ergibt sich eine andere Konsistenz, da sich Kaffee und die Fette weniger gut verbinden. Dann entstehen Fettaugen auf Ihrem Heißgetränk und die Konsistenz ist nicht so homogen.
Warum nimmt man mit Bulletproof-Coffee ab?
Die Kombination aus heißem Getränk und Butter hat eine weltweite Tradition. In Tibet trinkt man beispielsweise Tee mit Yakbutter. Das hält warm, fit und satt. In Afrika gibt man gerne etwas Fett in den Kaffee, damit er sättigt. Der Bulletproof-Kaffee enthält keine Kohlenhydrate, ist gluten- und lactosefrei. Aufgrund seiner Bestandteile ist er sehr energiereich, da verwundert es nicht, dass man stundenlang satt und fit bleibt.
MCT-Öle sind Triglyceride, die mittelkettige Fettsäuren enthalten. Durch ihre metabolischen Charakteristika sind MCT-Fette bei verschiedenen Krankheitsbildern und Diäten ein wertvoller Bestandteil der Ernährungstherapie. Der Körper benötigt aber eine langsame Umstellung, da die Fette anders verstoffwechselt werden. Bei diesen Diäten bezieht der Körper seinen Energiebedarf nicht aus Glukose und Fett, sondern nur aus Fett. Der dann im Körper aufgebaute Glukose-Ersatz sind die die der ketogenen Ernährung ihren Namen geben.
Dave Asprey: Weltverbesserer oder kreativer Unternehmer?
Dave Asprey verkauft Bulletproof-Coffee als Wunderwaffe. Die größten Erfolgserlebnisse erhalten Frühstücksmuffel und Workaholics. Durch die ungewohnte Fett-Energiebombe am Morgen erleben sie ungeahnte Sphären. Durch Gratis-Werbung über diverse Foren und Blogs profitiert das Unternehmen ungemein. Aber Vorsicht! Wenn Sie kein Hochleistungssportler o.ä. sind, ist die Kalorienzufuhr sehr hoch. Der tägliche Bulletproof-Kaffee ohne durchdachte Ernährungsumstellung ist weder gesund noch eine sinnvolle Diät.
Auf seiner Website verspricht Asprey seinen Bulletproof-Kaffee als ein Wundermittel gegen Kraftlosigkeit, Unwohlsein und Übergewicht. Bedenken Sie, dass hinter seiner Begeisterung ein Geschäftsmodell steht. Neben eigenem Kaffee bietet er spezielles Öl an, Ernährungscoachings und Kochbücher. Seinen Kaffee beschreibt er sehr kreativ und mit geistiger Brandstiftung. So denken seine Kunden, sie müssen seinen Kaffee kaufen, um das Ziel zu erreichen. Das wollte ich als Kaffee-Expertin genauer wissen.
Kaffee online kaufen: Welcher ist geeignet?
Auf meinen Wunsch nach mehr Informationen zu dem Kaffee, erhielt ich keine Auskunft. In der Beschreibung des Kaffees war von Guatemala die Rede und dann von Südamerika. Genaueres dazu erfuhr ich nicht. Auch zum Röstverfahren (auf der Website als leichtes Rösten bezeichnet), erfuhr ich nichts. Überall heißt es, dass dieser Kaffee ein ganz besonderer sei, aber meiner Meinung nach ist er das nicht. Die Beschreibungen sind sehr vage und lassen keine neuen Erkenntnisse zu.
Die Aussage „wir rösten jeden Monat neu“ weckte meine Neugier. Jeden Monat? Die Martermühle röstet jeden Tag … Asprey schürt auf mehreren Seiten seines Buches die Angst vor Schimmelpilzen. In den USA sind die Richtwerte geringer, da ist dieses Thema interessant. Bei uns in der Europäischen Union gibt es aber strenge Grenzwerte. Unser Kaffee wird bereits bei den Rohbohnen auf Schimmelpilze untersucht und liegt immer weit unter den Grenzwerten. Lassen Sie sich also nicht durch solche Thesen verunsichern.
Schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen zum Bulletproof-Kaffee!
Eines ist gewiss: Bulletproof-Kaffee macht neugierig. Das Konzept des Getränks erfreut sich einer steigenden Beliebtheit. Fitness-Fanatiker, Gesundheitsforen, diverse Zeitschriften und Persönlichkeiten wie Ed Sheeran und schwärmen von dem neuen Zaubertrank. Wenn Sie ihn ausprobieren möchten, müssen Sie keinen extra Kaffee aus dem Bulletproot-Shop kaufen. Einen guten Kaffee online kaufen können Sie auch bei uns:
Wir freuen uns sehr, wenn Sie uns Ihre Erfahrungen und Gedanken zum Thema Bulletproof-Coffee schreiben. Wie schmeckt er Ihnen? Haben Sie etwas gemerkt, zum Beispiel bessere Fitness oder Gewichtsabnahme? Das würden wir gerne wissen und veröffentlichen. Also schreiben Sie uns. Am besten gleich als Kommentar in diesen Blog!